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WIE LIVE-STREAMING DEN TRADITIONELLEN JOURNALISMUS VERÄNDERT 

Mit Beginn des Internets, verändern sich traditionelle Massenmedien und somit auch die Arbeit des Journalisten/der Journalistinnen. Journalisten werden von ihrer durchaus wichtigen Rolle als Gatekeeper verdrängt und es entsteht die gesellschaftliche Revolution des Bürgerjournalismus.

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Vorteile durch diese neuen Möglichkeiten gibt es jedoch auch einige. Nicht zuletzt darf man vergessen, dass dieser Bürgerjournalismus die Pluralisierung unserer Gesellschaft wider sowie das konzentrierte Mediensystem in Österreich erneut belebt.

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Auch wenn diese Partizipation im Journalismus seitens der Bürger neue Potenziale bietet, können Laien niemals gänzlich professionelle Journalisten mit ihren Qualitäts- und Ethikansprüchen nie ersetzen. (vgl.: Stallinger, 2017)

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Bei der interaktiven Kommunikation online kann man in vier verschiedene Modi unterscheiden:

  • One-to-one: E-Mail Kommunikation zwischen zwei Beteiligten

  • One-to-few: E-Mail für mehrere Empfänger

  • One-to-many: Blogs, Twitter-Feeds

  • Many-to-Many: Nutzung von Filesharing-Plattformen

 

Massenmedien unterscheiden sich grundlegend von traditionellen Medien, da die Rollen zwischen Sender, Empfänger, Kommunikator und Rezipient nicht mehr eindeutig zugeteilt werden können.

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Trotz des beliebten Ausspruchs „everybody is a journalist“, haben sich professionelle Journalisten und Journalistinnen stets im Sinne ihres Berufes weiterentwickelt. Die zentrale Rolle besteht darin, Informationen an die Gesellschaft zu vermitteln und den Angehörigen der Gesellschaft zur Möglichkeit der Meinungsbildung zu verhelfen.

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Medienthemen im Online-Bereich werden oft mit einer Anschlusskommunikation verbunden. Dort wird diskutiert und das Thema weitergeführt. Andererseits werden von Laien Inhalte verbreitet, die wiederum von Journalisten aufgegriffen werden. Somit steigt die Beteiligung des Nutzers auch indem er/sie online kommentiert und zur öffentlichen Diskussion beiträgt. (Loosen, 2016)

 

Laut Nic Newman sind diese Veränderungen, die sowohl im Journalismus als auch in der Gesellschaft zu beobachten sind, Ergebnisse des neuen Umgangs mit Mobiltelefonen, Sozialen Medien und Video. Dabei das Wichtigste scheint für ihn das Mobiltelefon. Dies ist das Gerät mit der höchsten Wichtigkeit, da es beides flexibel und persönlich verwendet werden kann. Newman meint, der Sperrbildschirm deines Handys ist das, was der Aufmacher früher in der Zeitung war.

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Wir leben in einer Zeit voll aktiver Mitbürger, welche Journalisten nicht länger ignorieren können, sondern nun in gewisser Weise auch auf die Gesellschaft hören müssen. Als Beispiel hierzu nennt Newman die Notlandung eines Flugzeugs im Hudson-River, U.S.A. Das bekannte Foto wurde nicht von einem professionellen Journalisten geschossen, sondern von einem Einwohner der Stadt. Trotzdem sah man dieses Foto als Aufmacher rund um die Welt auf diversen Nachrichtenseiten.

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Heutzutage sind Journalisten rund um die Welt einer starken Konkurrenz ausgesetzt, wie es noch nie zuvor der Fall war. Die Aufgabe ist also nicht als erster eine Geschichte zu publizieren, sondern die Verifikation, Analyse und die Erklärung einer Geschichte. Sobald ein Journalist als erster eine Geschichte veröffentlichen will, verliert er, da Facebook oder auch Twitter immer einen Schritt voraus sein wird. (Kröll, Newman, 2015)


von Rainer Manzenreiter

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Quellen:

Stallinger, Julia: „Everyone is a journalist now“. Bürgerpartizipation als Paradigma eines neuen Journalismus? 10.12.2017. In: http://imbstudent.donau-uni.ac.at/ (27.04.2018)

 

Loosen, Wiebke: Journalismus unter den Bedingungen des Medienwandels. Vervielfältigung der Kanäle, Big Data und neue Formen der Publikumsbeteiligung. 09.12.2016. In: http://www.bpb.de/(27.04.2018)

 

Kröll, Anja; Newman, Nic: How journalism faces a second wave of disruption from technology and changing audience behaviour. 23.10.2015. In: http://reutersinstitute.politics.ox.ac.uk/ (27.04.2018)

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